Die Faszination des Spiels, geprägt von Gewinnillusion und euphorischem Rausch, betäubt mehr als 400.000 Menschen in Deutschland, die 2019 als glücksspielsüchtig oder mit problematischem Spielverhalten galten. Hochrechnungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) deuten auf Millionen gefährdeter Personen hin.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) warnt eindringlich vor gesteigertem Suchtrisiko im Online-Glücksspiel. Laut ihren eigenen Studiendaten weist jede fünfte Person, die online spielt, problematisches oder abhängiges Spielverhalten auf. Auf der Website Check Dein Spiel bietet die BZgA umfassende Informationen für Betroffene und Angehörige.
Welche Anzeichen deuten auf Glücksspielsucht hin?
Der Übergang von anfänglich harmlosem und gelegentlichem Glücksspiel zu einer Abhängigkeit verläuft fließend, ähnlich wie bei jeder Suchterkrankung. Dieser Prozess beginnt mit einer Phase des Gewinns, in der kleine Gewinne als überbewertet und wohltuend empfunden werden, erklärt Weidig. Doch jede Glückssträhne findet irgendwann ihr Ende.
In der Phase der Abhängigkeit gerät das Spielen außer Kontrolle. Die Sucht dreht sich um die Jagd nach dem ursprünglichen Glücksgefühl. Bei finanziellen Zuflüssen, wie beispielsweise nach dem Gehaltseingang, steigt der Suchtdruck, und das Verlangen zu spielen wird überwältigend. Ein wichtiger Ratschlag: Abhängige sollten jemandem in ihrem Umfeld ihre finanzielle Verantwortung übertragen, um einen unkontrollierten Zugriff auf Geldmittel zu verhindern.
Welche zusätzlichen Maßnahmen können von Betroffenen ergriffen werden?
Ein einfacher, aber wirksamer Ratschlag lautet: so oft wie möglich offline gehen. Es könnte hilfreich sein, ein einfaches Tasten-Mobiltelefon zu verwenden, um den Online-Zugang über das Smartphone zu beschränken. Derzeit besteht beim Online-Glücksspiel kein effektiver Schutz. Für Abhängige ist oft nur eine Therapie hilfreich. Dabei spielen Gruppenarbeit mit anderen Betroffenen und psychotherapeutische Einzelgespräche eine zentrale Rolle.
Erkennen Betroffene selbst ihre Suchtprobleme?
Selbst wenn das eigene Vermögen verspielt ist, setzt oft kein Umdenken ein. In solchen Situationen werden beispielsweise Konten von Partnern geplündert oder das Sparbuch der Kinder angegriffen. In schwerwiegenden Fällen kann sogar am Arbeitsplatz betrügerisch Geld entwendet werden, um die Glücksspielsucht zu befriedigen. Erst nach persönlichen Katastrophen wie Trennungen, fristlosen Kündigungen oder Strafanzeigen wegen Betrugs würden viele Betroffene von sich aus aktiv werden, so der Suchttherapeut.
Auswirkungen auf den Markt für deutsche Online-Casinos angesichts von Glücksspielsucht
Die steigende Zahl glücksspielsüchtiger Menschen in Deutschland, laut BZgA-Hochrechnungen, hat erhebliche Auswirkungen auf den Markt für deutsche Online Casinos. Die Warnungen der BZgA vor erhöhtem Suchtrisiko beim Online Casinos Glücksspiel könnten das Vertrauen der Spieler beeinträchtigen. Die intensive Informationsoffensive von BZgA auf der Website check-dein-spiel.de könnte dazu führen, dass Spieler vermehrt auf präventive Maßnahmen achten.
Die Erkenntnis, dass jede fünfte Person, die online spielt, problematisches oder abhängiges Spielverhalten zeigt, könnte dazu führen, dass Online-Casino-Anbieter verstärkt in verantwortungsbewusstes Spielen investieren. Maßnahmen wie zentrale Sperrdateien könnten jedoch auch negative Auswirkungen haben, da sie den Zugang zu Online-Casinos erschweren und somit potenzielle Kunden abschrecken könnten.
Die beschriebenen Phasen der Glücksspielsucht, insbesondere der Übergang von harmlosem zu abhängigem Spielverhalten, könnten die Sensibilisierung für dieses Problem fördern. Online-Casino-Anbieter könnten in der Pflicht stehen, verantwortungsbewusste Spielmöglichkeiten zu schaffen, um die Spieler vor den negativen Auswirkungen der Sucht zu schützen.
Die Empfehlung, offline zu gehen und alternative Mobilgeräte zu verwenden, um den Online-Zugang zu begrenzen, könnte zu einem Rückgang der Online-Glücksspielaktivitäten führen. Dies könnte die Online-Casino-Branche beeinträchtigen und dazu führen, dass Spieler vermehrt nach Offline-Alternativen suchen.
Insgesamt könnten die öffentliche Sensibilisierung und die verstärkten Präventionsmaßnahmen Auswirkungen auf das Wachstum und den Ruf der deutschen Online-Casino-Branche haben, während gleichzeitig verstärkte Bemühungen um verantwortungsbewusstes Spielen notwendig werden.
Unsere Meinung
Die steigende Zahl von glücksspielsüchtigen Menschen in Deutschland ist alarmierend und erfordert eine verstärkte Sensibilisierung. Die von der BZgA vorgeschlagenen Präventionsmaßnahmen, wie die zentrale Sperrdatei, sind begrüßenswert, könnten jedoch auch den Zugang zu Online-Casinos erschweren. Online-Casino-Anbieter sollten verstärkt in verantwortungsbewusstes Spielen investieren, um die Spieler vor den negativen Auswirkungen der Sucht zu schützen und die Branche nachhaltig zu stärken.
