Mathematik und Glücksspiele im Casino hängen eng miteinander zusammen. Zum einen ist es für die Betreiber von Casinos sehr wichtig, den Vorteil des Hauses zu berechnen, zum vergrößern Spieler mit einer perfekten Strategie ihre Chancen. Das Fibonacci-System ist ein gutes Beispiel dafür.
Hintergrund und Anwendung
Obwohl es auf den ersten Blick seltsam erscheint, hängen die präzise Wissenschaft der Mathematik und Glücksspiele, die vor allem vom Zufall abhängig sind, eng miteinander zusammen. Mathematik ist eben für jeden Aspekt des Lebens wichtig – Glücksspiele sind dabei keine Ausnahme. Bei solchen Spielen genießt das Haus immer einen gewissen Vorteil, andernfalls wären diese Titel gar nicht erst im Angebot. Allerdings haben die Spieler durchaus die Chance, ihre eigenen Chancen auf Gewinne ein wenig zu steigern. Viele setzen dabei auf bestimmte Einsatzstrategien, mit denen sie ihr eigenes Gewinnpotenzial deutlich erhöhen können. Manche dieser Strategien sehen über unterschiedliche Spiele hinweg sehr ähnlich aus, andere sind sehr angepasst und eignen sich vor allem für einen bestimmten Titel. Das Fibonacci-System ist ein gutes Beispiel für eine Einsatzstrategie beim Roulette.
Keine perfekte Lösung
Einen Aspekt sollten Fans von Glücksspielen aller Art auf keinen Fall vergessen. Unabhängig davon, für welche Strategie sie sich entscheiden, gibt es keine absolute Garantie, dass man beim Roulette oder bei anderen Spielen im Casino einen Gewinn erzielt. Wenn es eine solche Strategie wirklich gäbe, wären die Betreiber von Casinos schließlich gut beraten, das entsprechende Spiel gar nicht mehr anzubieten. Um die eigenen Kosten decken zu können und selbst einen Gewinn zu erzielen, ist schließlich jedes Casino – sowohl traditionelle Häuser als auch Portale im Internet – darauf angewiesen, bei allen Spielen einen gewissen Hausvorteil gegenüber den Kunden zu haben. Trotzdem bieten viele Strategien eine gute Grundlage für die eigenen Einsätze, wenn man sich in aller Ruhe damit beschäftigt und diese wirklich konsequent und in jeder Runde anwendet.
Positive oder negative Progression
Strategien für Einsätze bei Glücksspielen lassen sich ganz grob in zwei verschiedene Arten einteilen. Zum einen gibt es Strategien mit progressiver Progression. In diesem Fall müssen die Einsätze nach einem Gewinn gesteigert werden, bei einem verlorenen Einsatz sinkt dieser jedoch in der nächsten Runde. Solche Systeme sind vor allem bei Kartenspielen wie Blackjack oder Würfelspielen wie Craps sehr populär, werden aber auch bei einigen Roulettevarianten genutzt. Bei einer negativen Progression handelt man hingegen genau umgekehrt. Nach einem Gewinn sollte der Einsatz in der nächsten Runde sinken, nach einem Verlust muss der nächste Einsatz hingegen höher ausfallen.
Verschiedene Systeme gehören in diese Kategorie, zum Beispiel Martingale, Labouchere oder D’Alembert. Auch das Fibonacci-System, um das es hier geht, gehört in diese Kategorie. Es wird in erster Linie beim Roulette angewendet, dort bieten sich verschiedene Varianten für dieses System an.
So funktioniert das Fibonacci-System
Das Fibonacci-System basiert auf einer Sequenz, die vor mehr als 900 Jahren von Leonardo Pisano Bigollo entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um eine kumulative Progression. Das bedeutet, dass eine Zahl der Summe der zwei vorherigen Zahlen entspricht. Die Sequenz beginnt grundsätzlich mit einer Null, die bei Glücksspielen allerdings keine Rolle spielt. Ein Beispiel für eine solche Sequenz ist also (0), 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55 und so weiter. Dahinter steckt die Idee, dass man durch das stetige Steigern der Einsätze früher oder später seine Verluste wieder ausgleichen wird. Dazu muss das System natürlich bei Einsätzen genutzt werden, bei denen die Auszahlung dem Einsatz entspricht. Beim Roulette ist das etwa beim Setzen auf Rot oder Schwarz der Fall. Wer zehn Euro auf Rot setzt, erhält 20 Euro ausgezahlt, wenn die Kugel tatsächlich auf einer der roten Zahlen landet.
Einsätze auf Basis der Sequenz
Wer das Fibonacci-System anwendet, weiß in jeder Runde, wie hoch der eigene Einsatz sein muss, um einen Gewinn zu erzielen. Nach jedem Verlust wird der Einsatz angepasst. Wer also in der ersten Runde zehn Euro setzt und verliert, setzt in der zweiten Runde ebenfalls zehn Euro. Wenn man hier gewinnt, ist der Verlust von zuvor wieder ausgeglichen. Andernfalls muss man in der nächsten Runde 20 Euro setzen, danach 30, 50, oder 80 Euro. Sobald man einen Gewinn erzielt hat, sollte man dann zwei Schritte zurückgehen. Wer also bei 80 Euro mit seinem Einsatz richtig lag, steigt danach wieder mit einem Einsatz von 30 Euro ein.
Mögliche Nachteile
Wie effizient das Fibonacci-System in der Praxis ist, hängt vor allem davon ab, ob man sich eine längere Verluststrähne leisten kann. Wenn man zu häufig hintereinander falsch liegt, wird es sehr teuer, die vorherigen Verluste wieder auszugleichen. Im schlimmsten Fall hat man sogar das eigene Budget komplett verspielt, bevor man einen Gewinn erzielt. Deshalb sollte man von Anfang an sehr vorsichtig bei der Höhe der Einsätze sein. Im Zweifelsfall lohnt es sich, zunächst einmal um kleinere Gewinne zu spielen.
Vorteile des Systems
Es gibt durchaus Vorteile dieses Systems mit einer negativen Progression, wenn man es bei den richtigen Spielen im Casino anwendet. Zunächst einmal ist es sehr einfach, dem System zu folgen, sodass man nicht das Risiko eingeht, dass man aufgrund einer falschen Entscheidung Verluste erzielt. Zudem lassen sich damit selbst mit relativ kleinen Budgets Gewinne erzielen, wenn man nicht zu gierig ist. Wer zudem auf die vorherigen Runden achtet, steigert seine Chancen ein wenig. Wenn die Kugel bereits drei Mal hintereinander auf einer schwarzen Zahl gelandet ist, ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass dieses Ereignis auch in den nächsten drei Runden eintritt.
Fazit
Insgesamt bietet das Fibonacci-System eine gute Basis für die eigenen Einsätze im Casino. Gerade für Einsteiger bietet es den Vorteil, dass es sehr einfach zu lernen und zu befolgen ist. Allerdings sollte man bedenken, dass lange Verluststrähnen das eigene Budget schnell aufzehren können.